Big Data – Was ist das?
Was bedeutet Big Data und warum betrifft das jeden? Diese und weitere Fragen beantwortet unser erstes Nachgeschaut-Video. Anhand des Alltags von Protagonist Ben werden Berührungspunkte und Anwendungsbereiche von Big Data dargestellt. Zu dem Thema „Big Data – Was geht mich das an?“ haben wir außerdem ein Interview mit Gerda Sieben geführt.
Big Data
Der Begriff Big Data lässt sich in zwei Definitionen einteilen. Zum einen bezeichnet er die automatisierte Speicherung und Auswertung von Daten. Zum anderen steht Big Data aber auch für die Herausforderung diese Masse an Daten zu verarbeiten.
Das ist Ben. Schauen wir uns doch an, wo er in seinem Alltag Daten erzeugt: Morgens telefoniert Ben mit seiner Mutter. Am Mittag kauft er sich ein Ticket für den Bus. Am Supermarkt angekommen, bezahlt er an der Kasse mit seiner EC-Karte. Abends schlägt sein Streaming-Dienst ihm eine neue interessante Serie vor. Doch wem bringen seine Daten etwas? Und wozu werden sie überhaupt genutzt?
Ben beschließt, sich schlau zu machen. Er findet heraus, dass es unterschiedliche Bereiche gibt, in denen Daten verwendet werden.
Im kommerziellen Bereich können mithilfe von Bens Daten seine Interessen ermittelt werden. Diese Ergebnisse machen sich zum Beispiel Unternehmen zunutze, indem sie individuelle Warenangebote präsentieren. Ben steht dadurch allerdings vor der ständigen Herausforderung: Will ich das Produkt wirklich haben? Oder kaufe ich es nur, weil es mir angezeigt wird?
Die staatliche Nutzung von Big Data betrifft unter anderem den Bereich der Polizeiarbeit. Sogenannte „Predictive Policing“ wird heute schon eingesetzt. In Zukunft soll es dadurch mitunter möglich sein, Gefahrensituationen und Straftaten bereits im Vorfeld zu bestimmen. Ein Blick nach China liefert uns allerdings ein eher bedenkliches Beispiel der staatlichen Nutzung. Bis 2020 soll in ganz China das Sozialkredit-System durchgesetzt werden. Hierbei wird aus den Daten jedes Einzelnen ein persönliches Verhaltensprofil erstellt. Big Data wird also genutzt, um die Bürger zu überwachen und zu erziehen.
In der medizinischen Nutzung kann Big Data hilfreich sein, um optimale Therapiemöglichkeiten zu erstellen. Im Idealfall können Krankheiten frühzeitiger erkannt und passender behandelt werden. Schwierig wird es, wenn sensible Informationen zum Gesundheitszustand an den Arbeitgeber gelangen. Big Data stellt also auch den Verbraucherschutz vor neue Herausforderungen.
Die gesellschaftliche Nutzung betrifft sowohl den privaten als auch den öffentlichen Bereich. So dient es zum Beispiel zur Auswertung von Klima- und Wetterdaten. Durch die zunehmende Digitalisierung im Alltag sind wir allerdings auch angreifbarer für Cyberattacken. Besonders Systeme wie Smart Home sind durch Hackerangriffe gefährdet, da alle Geräte miteinander vernetzt sind.
Ben zieht sein Fazit: Big Data bietet große Chancen und Möglichkeiten. Allerdings kann der Missbrauch von Daten schwere Folgen haben. Ein sensibler regulierter Umgang mit Daten ist wichtig. Ben will zukünftig mehr darauf achten, wann und welche Informationen er über sich preisgibt.
Quellenangaben
kopaed (2015): Big Data und Medienbildung. Zwischen Kontrollverlust, Selbstverteidigung und Souveränität in der digitalen Welt. Gapski, Harald (Hrsg.).
(2012): Kultur für alle (Jugendlichen)… durch vernetzte Medien? Sieben, Gerda. In: Karl Ermert (Hrsg.) Kultur für alle oder Produktion der „feinen“ Unterschiede? S.104 ff.
Big Data Analytics Anwendungsfelder. http://bigdata.jfc.info/anwendungsfelder.html [18.01.2019].
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