In-Game-Advertising ist aus digitalen Spielen nicht mehr wegzudenken. In spaßigen Games verpackt begegnet diese Werbeform tagtäglich vielen Kindern und Jugendlichen – ob am Computer oder auf dem Smartphone. Unser neuestes „Nachgeschaut“-Video gibt einen Überblick über die Bedeutung und die verschiedenen Formen von In-Game-Advertising.

In-Game-Advertising

Ben spielt mal wieder eines seiner Lieblings-Actionspiele auf dem Computer. Hier erkundet er als unerschrockener Abenteurer unbekannte Gegenden. Als Belohnung für jede bestandene Mission erhält er bzw. seine Spielfigur einen virtuellen Schokokeks, der ihm weitere Superkräfte verleiht. Diesen Keks von der Marke „SchokiTraum“ kauft Bens Papa auch oft im echten Leben. Nur verleihen die dann natürlich keine Superkräfte.

Ben fragt sich, warum in seinem Spiel genau diese Kekse von „SchokiTraum“ vorkommen. Er überlegt, ob es sich dabei vielleicht um eine Form von Werbung für das Produkt und die Marke handeln könnte. Ben informiert sich im Internet und findet heraus, dass er mit seiner Vermutung genau richtig lag und es sogar einen Begriff für die Einblendung von Werbebotschaften in Videospielen gibt: In-Game-Advertising oder auch In-Game-Werbung. Es ist also kein Zufall, dass ausgerechnet diese Schokokekse in Bens Lieblings-Actionspiel vorkommen. Das Unternehmen „SchokiTraum“ hat Geld dafür bezahlt, damit nicht irgendein, sondern genau dieses Markenprodukt zu sehen ist und Spieler wie Ben auf die Schokokekse aufmerksam werden.

Es handelt sich im Fall der gezeigten Kekse übrigens um sogenanntes statisches In-Game-Advertising. Das bedeutet: Das Produkt taucht nicht nur einfach am Rand auf, sondern ist sogar Teil der Handlung, in diesem Fall, um neue Superkräfte zu tanken. Die Werbeplatzierung ist hier also fest in der Handlung verbaut.

Ben entdeckt statisches In-Game-Advertising auch in anderen Spielen, wie in einem Autorennspiel auf seinem Smartphone. Er erkennt die Marken-Logos auf den Autos wieder. Es handelt sich im Spiel um exakte Nachbildungen von echten Autos und damit um bewusst platzierte Werbung, die den Spieler oder die Spielerin von dem Produkt überzeugen sollen.

In dem Autorennspiel versteckt sich auch noch eine andere Form von In-Game-Advertising: dynamisches In-Game-Advertising. Hierbei handelt es sich um kurze Einblendungen von Werbeflächen, deren Inhalte beliebig verändert werden können. Im Spiel fährt Ben mit seinem Auto immer wieder an Werbeplakaten und -bannern vorbei, die zum Beispiel Energy-Drinks, Burger, Smartphones oder neue Schuhe bewerben. Im Gegensatz zu statischem In-Game-Advertising sind diese Werbemotive hier nur zeitlich begrenzt abgebildet. Dynamisches In-Game-Advertising kommt in erster Linie in Online-Spielen vor. Durch die Internetverbindung ist es möglich, verschiedene Werbung immer wieder innerhalb des Spiels anzuzeigen oder auszublenden.

Zurück zu Ben: Er fragt sich: Gibt es noch andere Formen von In-Game-Advertising? Er sucht weiter und wird fündig:

In Online-Spielen kann auch sogenannte incentivierte Werbung auftauchen. Hierbei werden Anreize gegeben, damit der Spieler mit den Werbeanzeigen interagiert. Klingt kompliziert? Ist es gar nicht! Hier ein Beispiel: Ben spielt gerade ein Spiel auf seinem Handy. Er bekommt eine spielrelevante Belohnung, wenn er eine Anzeige anklickt, sich einen Werbespot anschaut oder ein sogenanntes Mini-Spiel spielt. Mini-Spiele sind häufig kurze Spiele, die ein bestimmtes Produkt oder eine Marke in den Vordergrund stellen.

Apropos Spiele! Eine andere, ähnliche Form des In-Game-Advertisings sind Werbespiele. Wie der Name schon sagt, werden diese Spiele speziell zum Zweck der Werbung entwickelt. Unternehmen geben diese Spiele in Auftrag, um ihre Produkte in den Blick der Spieler zu rücken. Der Markenname taucht hier aber meist nur im Intro oder Outro des Spiels auf.

Ben weiß nun, dass nicht jede Form von In-Game-Advertising auf den ersten Blick klar als Werbebotschaft zu erkennen sein muss. Werbung in Videospielen gibt es also in ganz unterschiedlichen Formen. Unternehmen bezahlen Geld, damit ihre Produkte in die Videospiele eingebaut werden. Die Werbebotschaften können entweder fest in das Spiel integriert sein oder tauchen nur temporär auf Plakaten oder Bannern auf. In-Game-Advertising kann sogar Spaß machen, wenn es sich um ein eigenes Spiel handelt oder die Spieler dafür spielrelevante Belohnungen erhalten.

Ben spielt natürlich auch weiterhin seine Lieblingsvideospiele. Nun weiß er aber, dass Markenprodukte wie der Schokokeks bewusst in den Spielen platziert werden, um die Produkte während des Spiels Spielern wie Ben zu präsentieren. Er nimmt sich vor, potentielle Werbung in seinen Videospielen zukünftig mehr zu hinterfragen und auch noch ein bisschen stärker auf die verschiedenen Platzierungsformen zu achten. Und was die Kekse angeht: Ben ist und bleibt eher ein Popcorn-Fan!

Quellenangaben

Maetje, Sebastian (2017): In-Game Advertisting: Ein Segment mit Zukunft. URL: https://www.gim-radar.de/in-game-advertising-ein-segment-mit-zukunft/ [02.09.2019].

Müller, Fabian (2016): Wie gelungenes In-Game-Advertising im Jahr 2016 aussehen kann. URL: https://www.horizont.net/marketing/nachrichten/Games-Marketing-Wie-gelungenes-In-Game-Advertising-im-Jahr-2016-aussehen-kann-141996 [02.09.2019].

Petrova, Raliza (o.D.): In-Game Advertising. URL: https://www.advidera.com/glossar/in-game-advertising/ [02.09.2019].

Smaato Inc. (2018): In-Game-Werbung übertrifft andere App-Werbung. URL: https://www.marketing-boerse.de/news/details/1828-in-game-werbung-uebertrifft-andere-app-werbung/147493 [02.09.2019].

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