Die Geschichte der Werbung

Wann ist die Werbung eigentlich entstanden und wie hat man im Mittelalter für Produkte geworben? Diese und weitere Fragen klärt unser „Nachgeschaut“-Video. Kommen Sie mit Ben auf eine Zeitreise von der Antike bis in unsere heutige Welt!

 

Die Geschichte der Werbung

Ben schaut sich gerade seine Lieblingsserie an, als ein Werbespot das Programm unterbricht. Auch in der Tageszeitung und auf seinem Handy erreicht ihn Werbung. Ben fragt sich, wie es dazu kam, dass Werbung uns im Alltag ständig begegnet. Begleiten wir ihn doch auf eine kleine Zeitreise und schauen uns an, wo die Geschichte der Werbung begann.

Erste Mitteilungen, die an eine breitere Masse gerichtet werden, gibt es bereits vor unserer Zeitrechnung. Mithilfe von bemalten Tafeln können Botschaften erstmals zeitversetzt vermittelt werden.

In der Zeit vom 6. Bis 14. Jahrhundert etablieren sich Märkte als zentrale Handelsplätze. Hier preisen Marktschreier ihre Ware an und werben für den Kauf ihrer Produkte.

Die Erfindung des Buchdrucks von Johannes Gutenberg im 15. Jahrhundert ermöglicht die erste Form der Massenkommunikation. Daraus entsteht eine gesellschaftliche Revolution der Bildung und der individuellen Meinungsbildung. In dieser Zeit tauchen erstmals Anzeigen in Zeitschriften und Plakate an öffentlichen Plätzen auf.

Im 19. Jahrhundert haben auch immer mehr Unternehmen Interesse daran ihre Produkte zu bewerben. Von nun an wird nicht mehr nur auf Plakaten, sondern ebenfalls auf Litfaßsäulen und mit Schaufensterbildern geworben. Mit dem Einzug der elektrischen Energie wird auch die Lichtreklame schnell zum beliebten Werbeinstrument.

Das 20. Jahrhundert bringt eine neue Werbeform hervor: den Werbefilm. Während er anfangs noch tonlos in Kinosälen gezeigt wird, gewinnt er als Werbespot später im Fernsehen an Bedeutung.

Nach Ende des 2. Weltkriegs entwickelt sich in Deutschland eine moderne Werbebranche. Unternehmen etablieren Marken und Markenimages, die an die Gefühlswelt der Kunden appellieren. Mit steigender Werbepräsenz wächst auch das öffentliche Interesse an ihr. Die Wirkung von Werbung wird erstmals erforscht und auch kritisiert. Es folgen erste Werbeverbote für die Tabakindustrie.

Durch die Digitalisierung erreicht uns Werbung im 21. Jahrhundert über so viele Kanäle wie noch nie. Neben den klassischen Medien wie Radio und Fernsehen erhalten wir Werbung über die digitalen Medien wie Computer, Tablets und Smartphones. Der technische Fortschritt und die globale Vernetzung ermöglichen allein in den letzten Jahren das Hinzukommen vieler neuer Werbeformen.

Eine davon ist zum Beispiel die personalisierte Werbung. Über die Speicherung und Auswertung von Daten ist es möglich digitale Werbung individuell abzustimmen. Das heißt, jede Person bekommt Werbung angezeigt, die ihren Interessen entspricht.

Eine weitere Werbeform ist das In-Game-Advertising, bei dem Werbung in digitale Spiele eingebaut wird, zum Beispiel als Bandenwerbung in einem Fußball-Game.

In den sozialen Medien ist die Produktplatzierung eine häufig auftretende Werbeform. Sie wird zum Beispiel von Influencern auf Plattformen wie Instagram und YouTube genutzt. In Kooperationen mit Unternehmen werden Produkte in Videos oder Posts eingebettet.

Zurück im Wohnzimmer. Ben hat gelernt, dass Werbung als solche schon lange existiert. Er ist erstaunt, wie viele Werbeformen es gibt, die ihm vorher nie aufgefallen sind. Die Entdeckungsreise ist aber lange noch nicht zu Ende. Auch in Zukunft will Ben in Sachen Werbung Augen und Ohren offen halten.

Quellenangaben

Haas, Michael (in Druck): Werbung in Zeiten von Instagram. Neue Herausforderungen für die Medienpädagogik. In: Kommunikation im Wandel. Bielefeld: GI NRW.

Korosides, Konstantin (2008): Fernsehwerbung in Deutschland: Analyse unter Berücksichtigung politischer Debatten über Lebensmittelwerbung, minderjährige und prominente Darsteller. Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft.

Meister, Dorothee M.; Sander, Uwe; u. a. (2000): Werben. Wirken. Verkaufen. Multimedia Materalien für die Bildungsarbeit. Band 1. Halle/Saale: produziert im Auftrag der Medienanstalt Sachsen-Anhalt (MSA).

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